Wie ist Deine innere Haltung?

Bist du mit deiner inneren Haltung im Hier und Jetzt oder anderswo? Achtsamkeit ist eine innere Haltung, die das bewusste Wahrnehmen, das Achtgeben auf das Hier und Jetzt ermöglicht.

Um es bildlich auszudrücken: Stell dir einen inneren Schalter vor. Durch das Betätigen schaltest du dich vom Automatikmodus in den Achtsamkeitsmodus. In diesem Modus nimmst du eine innere Haltung ein, in der du das Hier und Jetzt bewusst wahrnimmst. ...

Du schaltest also von unbewusster in bewusste Wahrnehmung um, du wirst achtsam! Dieses Achtgeben kann sich auf deine momentanen Gedanken, Gefühle, Bewegungen, Handlungen und Sinneseindrücke beziehen: JETZT mache, denke, fühle, rieche, schmecke, höre … ich!

Als Beispiel eine banale Alltagssituation: Das Zähneputzen – eine Tätigkeit, die mehr oder weniger „automatisch“ abläuft. Im Achtsamkeitsmodus hingegen lässt du dem Zähneputzen ganz bewusst deine Beachtung zukommen. Du richtest dabei deine Sinne gewollt auf diese Tätigkeit: Du …

… nimmst den Geruch der Zahnpasta bewusst wahr,

… schmeckst bewusst den frischen Geschmack im Mund,

… spürst bewusst den Druck, den die Zahnbürste ausübt,

… achtest bewusst auf das Geräusch, welches durch das Reiben der Borsten an den Zähnen verursacht wird,

… betrachtest bewusst die Form und Farbe der Zahnbürste,

… achtest bewusst auf den Bewegungsablauf beim Zähneputzen.

 

Wenn du den Achtsamkeitsmodus wieder ausschaltest, also der Tätigkeit Zähneputzen keine Beachtung mehr schenkst, werden die Gedanken abschweifen, dein Fokus wird sich auf etwas anderes richten und Probleme werden wieder auftauchen, die im Hier und Jetzt in den Hintergrund getreten sind. Denn je mehr du mit deinen Gedanken in die Vergangenheit oder Zukunft abschweifst, desto mehr fütterst du „deine Probleme“.

 

Aber: Zur Achtsamkeit gehört mehr als die bewusste Wahrnehmung! Auch die Konzentration ist nichts anderes als ein fokussiertes Wahrnehmen. Doch zur Achtsamkeit gehört mehr: Achtsamkeit ist das bewusste Wahrnehmen, ohne Wertung und ohne Zweck! Das heißt, eine innere Haltung einnehmen, in der Du bewusst das Hier und Jetzt wahrnimmst,

-        OHNE es zu WERTEN – also ohne das Wahrgenommene (z. B. Gedanken, Ärger, Nervosität, Verspannung) in gut/schlecht, positiv/negativ zu unterteilen, sondern es so zu akzeptieren und es sich zu erlauben,

-        OHNE es zu HINTERFRAGEN („Warum fühle ich das jetzt, warum tauchen diese Gedanken jetzt auf?“), sondern es so akzeptieren,

-        OHNE es ÄNDERN zu wollen, sondern es so akzeptieren.

 

Es geht also bei der Achtsamkeit primär um das aufmerksame und wertfreie Beobachten des Augenblicks, der gegenwärtigen Außenwelt (z. B. das aktuell sichtbare, hörbare, riechbare, fühlbare Umfeld) oder der eigenen Innenwelt (Gedanken, Gefühle, Stimmung). Dieses wertfreie Beobachten hört sich jetzt vielleicht einfach an, ist es allerdings nicht! Aber durch regelmäßiges Üben wird es dir immer leichter fallen, vom Automatikmodus in den Achtsamkeitsmodus zu switchen. Insbesondere anfangs werden dabei wertende Gedanken auftauchen. Das ist aber o.k. und völlig normal! Akzeptiere diese Gedanken und lasse sie zu.

In diesem Sinne wünsche ich dir eine achtsame, innere Haltung auf deinem Weg zum inneren Frieden.

 

Namaste

Anutosho

Kommentar schreiben

Kommentare: 0